Buchempfehlungen
Da ich ja im Moment eine Unmenge Zeit habe, hab ich in den letzten beiden Wochen drei Bücher gelesen, von denen ich restlos begeistert war.
Das 1. war "Dschungelkind" von Sabine Kuegler. Ein bissel wie ne Autobiografie, aber ohne dass man es merkt. Die Autorin berichtet über ihre Kindheit und Jugend, die sie gemeinsam mit ihrer Familie im Dschungel von Neuguinea bei einem alten Kriegerstamm verbracht hat. Sie zeigt ihre Probleme mit der Zivilisation, in die sie mit 17 Jahren in Form eines schweizerischen Internats geschickt wird, auf. Diese Probleme begleiten sie bis heute, auch nach 15 Jahren in Europa und Amerika. Ich konnte dieses Buch nicht weglegen, weil ich immer das Gefühl hatte, ich verpasse etwas in ihrem Leben.
Empfehlung Nr. 2 ist "Sonne über dunklem Land" von Beverley Harper. Dieses Buch handelt von zwei völlig verschiedenen Familien in Südafrika. Die Familie King ist weiß und Besitzer einer Zuckerrohrplantage, Familie Mpande ist schwarz und auf der Plantage angestellt. Beide Familienväter mussten im 2. Weltkrieg kämpfen und begegnen sich zum ersten Mal auf der Heimreise, ohne dass sie voneindander wissen, wer der andere ist. Das Buch begleitet die Familien durch die Apartheit und Bürgerkriege der Terroristen in Südafrika bis hin zur Gegenwart. Ich bin noch nicht dahinter gestiegen, ob dieses Buch genauso in die Geschichte Südafrikas einzuordnen ist, aber lesen ist ein muss. Auch hier fiel es mir schwer nachts das Licht auszumachen da ich nichts verpassen wollte.
Und im Moment lese ich "Kannst du mich hören Venus? - Ein schweigendes Kind verstehen" von Torey L. Hayden. Die amerikanische Psychologin arbeitet seit vielen Jahren mit schwer verhaltensgestörten Kindern. Sie hat sich auf Kinder mit Mutismus spezialisiert. Das Buch beschreibt die Leidensgeschichte der 7jährigen Venus, die aus der untersten sozialen Schicht kommt und nicht spricht. Sie kann hören, ist aber eigentlich immer kataton. Sie tut nichts aus eigenem Antrieb heraus und zeigt eine extrem schwere aggressive Störung im Umgang mit anderen Kindern auf. Torey beschreibt die schulische Laufbahn des Kindes, welches wahrscheinlich schwer missbraucht wurde oder wird. Torey ist Lehrerin an einer Sonderschule und wird so mit dem Fall Venus betraut. Es ist grausam zu lesen, wie manche Kinder in dieser unseren Welt aufwachsen müssen und zu erkennen, dass, wenn es keine Leute wie die Autorin gäbe, diese Kinder keine Chance in der Gesellschaft hätten.
Soviel zu meinen Buchempfehlungen. Ist sicherlich nicht jedermans Geschmack, aber ich fand alle drei Bücher auf ihre Art und Weise echt spannend. Und das ist es doch, was ein Buch ausmacht.
So denn.